Walk of Lines, Nr. 5, 2010
Bleistift auf Bütten, Brailleschrift, 20.5 x 29.5 cm.
Bei ihren Strukturforschungen stellt Christina Peretti fest, dass sie vieles übersieht. Dass es bei den Betrachtungen des Gesteins blinde Flecken gibt, die sich dem Auge entziehen. Dieses Phänomen hat die Künstlerin zu der Serie mit den kleinen Zeichnungen inspiriert. Die in Brailleschrift festgehaltenen Gedanken, die sich während dem Zeichnen entwickeln. Sind lediglich als graphische Elemente sichtbar und bleiben zumindest den Sehenden verschlossen. Und selbst wenn wird neben den visuellen unsere taktilen und haptischen Fähigkeiten am Blatt oder am Stein einsetzen, bleibt stets ein Geheimnis zurück.
Walk of lines, Nr. 4, 2010, «Crystal Rhytm»
«Singing Stones, Moving Rocks»
Die grosse Zeichnung zeigt eine vergrösserte Innenansicht einer mit einer Lupe beobachteten Figur im Kristall. Die Zeichnung wurde erst digital mit einem Grafiktablett hergestellt. Peretti hat unterschiedliche Bildstadien dieser Figur zuerst in der Form von Animationen erstellt. Die Animation hat sie mit einem Beamer auf ein Papier projieziert und diese zu einer analogen, statischen Zeichnung vereint, wodurch eine Bildverdichtung der Figur stattfindet.
Thema der Arbeit ist die Bewegung von im Stein vorhandenen Kräften. Peretti visualisiert unsichtbare Bewegungen im Kristall. Diese Fliessbewegungen sind sowohl im Mikrokosmos Kristall wie im Makrokosmos des Gebirges vorhanden für unser Auge jedoch unsichtbar. Die starre Oberfläche des Gesteins wird aufgebrochen und in eine Fliessbewegung verwandelt. Die Arbeit zeigt eine Momentaufnahme dieser Sichtweise als «Crystal Rhytm».
Die Arbeit ist beeinflusst von asiatischen Philosophien wie dem Daoismus welche Bewegung in der Stille assoziieren.