Walk of lines 1, 2010
«Walk of lines 1», Kristallobjekte, Videoprojektion (HDV Loop, 9`26), Holztisch, Sand, 2010.
Foto: Schenk und Peretti. Jahresausstellung der Bündner Künstlerinnen und Künstler, Bündner Kunstmuseum Chur, 2012.
Steine erzählen Geschichten, Kristalle bergen Zeichnungen in sich: Diese Vorgaben bilden Ausgangspunkt für die Arbeit "Walk of Lines" von Christina Peretti. Ziel der Arbeit ist es, eine Vernetzung der Geologie mit der Kunst zu schaffen, sodass ein Kunstbetrachter möglicherweise eine Zeichnung in der Natur erkennt oder ein Strahler seine Kristallobjekte gar als Kunst betrachtet. In der Arbeit «walk of lines» holt Peretti die gespeicherten, geologischen Linien, welche von erdgeschichtlichen Ereignissen erzählen, aus dem Gestein hervor und überträgt sie in eine künstlerische Linienform. Somit entsteht eine Überlagerung von genau beobachteten Linien mit persönlichen Assoziationen und Erinnerungen. Tatsächlich vorhandene Spuren, Kratzer und Schleifen werden von Peretti aufgezeichnet, dann intuitiv weiter geführt. Dabei bedient sich Peretti unterschiedlicher analoger wie digitaler Übertragungsformen. Aus diesen Elementen entwickelt Peretti ortsspezifische Installationen.
In der Mitte der im Kunstmuseum in Chur aufgebauten Ausstellung steht eine Multimediainstallation. Ein Beamer projiziert eine bewegte Zeichnung auf einen Kristall, sodass auf der Oberfläche eine Überlagerung der Spuren im Kristall mit einer digitalen Zeichnungslinie stattfindet. Im hinteren Teil des Raumes zeigt die 5- er Serie "walk of lines 3". Diese zeigen Übertragungen der im Stein gesehenen Strukuren auf handgeschöpftem Büttenpapier. Nach anfänglicher Orientierung an gegebenen Kristallstruktruren verselbständigt sich der Strich. Assoziationen werden zu Bildern, kristalline Gefüge werden zu Figuren, Gärten oder Architekturen...